Zum 10. Todestag von Fred Rai

Willkommen bei den Süddeutschen Karl May-Festspielen


Als Jüngster von fünf Buben erblickte Fred Rai am 27. November 1941 in Ellwangen das Licht der Welt. Bekannt wurde er nicht nur als Westernsänger, der seine Lieder stets vom Rücken seines Pferdes "Spitzbub" aus präsentierte, sondern auch als ausgewiesener Pferdekenner sowie als Gründer und Intendant der Süddeutschen Karl May-Festspiele in Dasing. Am 24. April jährt sich sein Todestag bereits zum zehnten Mal.

Nicht nur für zahllose Pferdefreunde wird Fred Rai für immer unvergessen bleiben. Auch in der Western-Welt hat er Spuren hinterlassen und nicht wenige wünschen sich ein Comeback der Süddeutschen Karl May-Festspiele zurück. Aus diesem Anlass wollen wir für alle Karl-May-Fans, Pferdeliebhaber und Freunde von Fred Rai am 24. April ab 20 Uhr mit einem ganz besonderen Stück an ihn erinnern: Wir zeigen im Stream die Inszenierung "Old Surehand" der Dasinger Karl May-Festspiele aus dem Jahr 2010. Es ist ein einzigartiges Stück, weil Fred Rai in den Festspielen auf die Rolle des Bösewichts abonniert gewesen ist; nur in diesem Stück kämpfte er als Old Surehand an der Seite Winnetous.

Der Stream ist völlig kostenlos und unbegrenzt verfügbar und soll eine kleine Hommage sein an den unvergessenen Fred Rai. Wir wünschen viel Freude dabei und nur tolle Erinnerungen, die auf diese Weise am Leben bleiben.


Das erwartet Dich bei den Süddeutschen Karl May-Festspielen und "Old Surehand"



FRED RAI & MATTHIAS M.

...in einer Inszenierung frei nach Karl May


ACTION & STUNTS

Dazu große Gefühle und epische Musik


GEBISSLOSES REITEN

25 Pferde, alle im RAI-Reitstil geritten


HUMOR & SPASS

Und die Botschaft von Frieden und Freundschaft


GUT & BÖSE

...und die Gewissheit, dass Gerechtigkeit siegen wird


EIN EINGESPIELTES TEAM

Inszenierung von Karl-May-Kenner Peter Görlach; Matthias M. als Winnetou

Fred Rai (1941 - 2015)



Unternehmer, Pferdemann, Sänger und Schauspieler

Aufgewachsen im elterlichen Geschäftshaus, lernt Fred Rai früh, sich auf eigene Beine zu stellen, seine Vorstellungen in Taten umzusetzen und seinen Wünschen und Zielen Nachdruck zu verleihen. Bekannt wurde er zunächst als Westernsänger, der seine Lieder stets vom Rü-cken seines Pferdes „Spitzbub“ präsentierte. Schnell machte er sich aber auch einen Namen als ausgewiesener Pferdekenner und Experte für Psyche und Verhaltensweise dieser Tiere. Dass seine Methode, wie der Mensch zum Leittier seines Pferdes wird, mehrfach wissenschaftlich bestätigt worden ist, war für ihn die „Krönung seines Lebenswerks“.

Dabei fing alles ganz anders an: Seine Eltern bestanden auf eine „vernünftige“ Berufswahl – und so wurde Fred Rai seinerzeit der jüngste Bezirksdirektor einer großen deutschen Versicherungsagentur. Doch er wagte den Sprung ins Ungewisse und entschied sich, seine Auftritte als singender Cowboy zu forcieren und auf Tournee zu gehen. Mehr als 50 Jahre lang beschäftigte er sich mit Pferden und hat ihre Psyche und Verhaltensweise studiert. Dank seiner gründlichen psychologischen Ausbildung entdeckte er dabei das reiche Gefühlsleben der Pferde, ohne das ein so- ziales Verhalten der Tiere nicht möglich ist. Er war der Erste, der vor mehr als 35 Jahren in seinem Buch „Ohne Peitsche, ohne Sporen“ darüber berichtete, dass Pferde keinen Schmerzschrei haben.

Fred Rai war nie einer der Stillen im Land gewesen. Es gab keinen öffentlichen Au ritt für ihn, ohne auf den fehlenden Schmerzschrei der Pferde hinzuweisen. Für seinen unermüdlichen Einsatz für einen artgerechten Umgang mit Tieren erhielt er unter anderem die Verdienstmedaille des Deutschen Tierschutzbundes.

Mit der Gründung seines Erlebnisparks Western-City in Dasing erfüllte sich Fred Rai 1980 einen lange gehegten Kindheitstraum. Zum festen Bestandteil seiner Westernstadt gehörten seit dem Jahr 2004 auch die Süddeutschen Karl May Festspiele. Mit den Festspielen, die zum 25-jährigen Jubiläum von Western-City ihren Anfang nahmen, begann eine neue Ära. So viel Zuspruch und Begeisterung zahlreicher treuer Fans, die zum Teil von weit her und sogar aus dem Ausland gekommen sind - damit hatte selbst Fred Rai nicht gerechnet.

Für ihn war die Begeisterung des Publikums Verpflichtung und Ansporn zugleich. Auch 2015 hätte er wieder die Rolle des Bösewichts, des Colonel Brinkley, übernommen in der neuen Inszenierung „Der Schatz im Silbersee“. „Den Bösen brauche ich nicht zu spielen“, hatte Fred Rai immer mit einem Augenzwinkern gesagt, einen Guten zu spielen, sei dagegen eine für ihn her- ausragende schauspielerische Leistung. Einmal hatte er es doch gewagt: 2010 als Old Surehand, was ihm eine der erfolgreichsten Spielzeiten beschert hatte.

In seinem letzten Buch „Wiedersehen im Paradies“ beschäftigte sich Fred Rai ausgiebig mit der Vergänglichkeit des Lebens. Dabei betonte er stets, dass sein Buch weder ein Beweis für ein Leben nach dem Tode sein soll oder sein kann, aber dass aus „wissenschaftlicher, logischer und aus Sicht der Religionen“ vieles dafür spricht, dass sich liebgewonnene Menschen und auch Tiere am anderen Ende der Regenbogenbrücke eines Tages wiedersehen werden.